Gashochdruckleitung MONACO, Burghausen-Finsing

Die Erdgasfernleitung MONACO von Burghausen nach Finsing ist als Bestandteil des Netzentwicklungsplan Gas ein aktiver Beitrag zum Erhalt der Versorgungssicherheit für Bayern und Deutschland sowie zur Erhöhung der Flexibilität bei der Gasbedarfsabdeckung im deutschen Erdgastransportnetz. 

Leistungen

Hydrologische und bauzustandstechnische Überwachung für den Neubau einer Gashochdruckleitung:

  • Wiederholte Erhebung und Monitoring aller wasserrechtlich relevanten Nutzungen wie Brunnen, Fischteiche etc. im Projektgebiet mit Probenahmen, Abfluss- und Wasserstandsmessungen
  • Dauerhaftes Monitoring der Grundwasserstandsdaten mittels Datenlogger und Datenfernübertragung
  • Die entnommenen Proben wurden chemisch-physikalisch analysiert und die Ergebnisse mit Einstufung und Empfehlungen in hydrologischen Gutachten dokumentiert
  • Bauzustandserfassung von rund 1.000 Gebäuden, Verkehrsflächen und baulichen Anlagen sowie ökologischen Flächen zur Dokumentation möglicher bautechnischen Veränderungen entlang der 87 Kilometer langen Gasleitungstrasse
  • Entwicklung von Konzepten zur Notwasserversorgung umliegender Haushalte bei temporären Grundwasserabsenkungen 

 

Facts & Figures

Unternehmen

IFB Eigenschenk GmbH

Fertigstellung

2019

Kompetenzbereich

Gutachten + Prüfungen, Wasser + Umwelt

Bauart

Neubau

Gebäudeart

Versorgungsleitungen

Ausgeführte Arbeiten

Hydrologisches und bautechnisches Monitoring

Bauherr

bayernets GmbH

Länge

87 km

Projektbeschreibung

Der Bau der Leitung soll den bestehenden und zukünftigen Gastransportbedarf im Netzgebiet der bayernets GmbH sicherstellen. Mit der MONACO wird der Gastransport von und zu den angeschlossenen großen Erdgasspeichern in Südbayern und Österreich in der erforderlichen Höhe ermöglicht und die Netzstabilität und Netzflexibiltät verbessert. Zudem leistet der Neubau der Gaspipeline einen wertvollen Beitrag zur Energiewende: Erdgas liefert wesentliche Lösungen, um die erneuerbaren Energien in die Wärmeversorgung und dezentrale Energieerzeugung zu integrieren und zugleich Effizienzpotentiale zu heben.

Vor Öffnung des Rohrgrabens ist im Bereich von Grundwasserstrecken oder zur Fassung des anfallenden Schichten- und / oder Tagwassers die Einrichtung einer geeigneten Wasserhaltung unabdingbar. Nur so sind die Standsicherheit des Rohrgrabens und die Herstellung einer einwandfreien Rohrgrabensohle gewährleistet. In Bereichen mit sehr hohem Grundwasserspiegel wird während der Bauarbeiten der Rohrgraben durch temporäre Grundwasserabsenkung trocken gehalten.

Im Bereich der entstehenden Absenktrichter können private Trinkwasserbrunnen trockenfallen oder in ihrer Funktion eingeschränkt werden. Um die betroffenen buchstäblich nicht «auf dem Trockenen» sitzen zu lassen, wurden Konzepte zur Notwasserversorgung für kritische Zeiträume entwickelt. 

Daneben wurde zusätzlich zu einer Ersterhebung und Wasseranalyse durch IFB Eigenschenk vor Baubeginn ein detailliertes hydrogeologisches Monitoring-Programm entwickelt. Damit wurde sichergestellt, dass eventuelle Beeinträchtigungen entlang der Trasse liegender Objekte frühzeitig erkannt und Gegenmaßnahmen ergriffen werden können. 

Begleitend über den gesamten Bauzeitraum wurde an ca. 200 Messstellen Wasserstands- und Durchflussmessungen durchgeführt sowie Wasserproben entnommen. An 65 entlang aktiver Bauabschnitte gelegenen Messstellen, teils in Wasserschutzgebieten, wurden wöchentlich Wasserproben entnommen sowie Wasserstandsmessungen durchgeführt.  

Im Zuge der Baumaßnahme wurden an mehr als 1.000 Gebäuden und baulichen Anlagen, Verkehrsflächen und ökologischen Flächen entlang der Bauwerksachse der Bauzustand der umliegenden Gebäude erfasst und dokumentiert. Das erfolgte zum einen aufgrund der stattfindenden Arbeiten in Hinblick auf mögliche schwingungsinduzierte Schäden und die von Schwertransporten geprägte Baustellenlogistik, zum anderen wegen der durchgeführten Grundwasserabsenkungen. Ein Highlight stellte hier die fachgutachterliche Begleitung für die technisch sehr anspruchsvolle Unterquerung des lnns und des lnnkanals dar.

IFB Eigenschenk konnte mithilfe des breitgefächerten Leistungsspektrums und der intensiven Abstimmungen die vollumfängliche Grund- und Ersatzwasserversorgung während des bisherigen Baufortschritts erfolgreich sicherstellen.

Impressionen