Eine Lösung für jede Herausforderung

Im Zeisehof im Stadtteil Ottensen in Hamburg sitzen heute die größten Werbeagenturen Hamburgs. Ein Planungsprojekt, das Klaus Hoppert von KFP Ingenieure auch nach 28 Jahren Berufserfahrung als außergewöhnlich beschreibt.

Ein transparentes Dach, ein Atrium über sechs Etagen, rund 2.000 Quadratmeter Open-Space-Büros – willkommen im Zeisehof Hamburg. Die Tragwerksplanung aller Leistungsphasen des eleganten Gebäudes lag bei der KFP Ingenieure GmbH, in der ersten Reihe mit dabei: Klaus Hoppert, Projektleiter und Bauingenieur: «Drei Untergeschosse, die tief im Wasser standen, freitragende Treppen, geschwungene Bögen im Dachtragwerk und vor allem Zeitdruck ohne Ende!»

Komplexität die ihresgleichen sucht

Ein Projekt, das vor Herausforderungen nur so strotzte und die Teamarbeit innerhalb von KFP auf ein neues Level hob. «In diesem Projekt war einiges außergewöhnlich. Eine komplexe Baugrube, viele verschiedene Bauzustände zur Sicherung von Nachbargebäuden während der Bauphase und anspruchsvolle Abfangkonstruktionen.  Für einen speziellen Knotenpunkt musste für die Bewehrungsführung sogar eine 1:1-Schablone angefertigt werden – das allererste Mal in meiner gesamten Berufslaufbahn», so Hoppert.

Damit nicht genug: Um das bogenförmige Dachtragwerk mit Widerlagern zu stützen, mussten umfangreiche Berechnungen angestellt werden. Vor 30 Jahren hätte so etwas noch gar nicht umgesetzt werden können. «Von der Baustelle wurde uns mitgeteilt, dass die Bewehrung für die Widerlage nicht einbaubar sei. Ich hatte das aber in allen einzelnen Schritten durchgeplant. Ich bin also auf die Baustelle gefahren und habe mit dem Flechter, der den Stahl verlegt, exemplarisch für ein Widerlager die Bewehrung zusammen verbaut», so Klaus Hoppert.

Das Atrium erstreckt sich über sechs Etagen mit Open-Space-Büros. Jede Ebene verfügt über ein System von horizontalen Wegen, welche die verschiedenen Büros miteinander verbinden.

Von unten nach oben

Die größte Herausforderung stellte das Zeitmanagement dar. Die ersten Pläne mussten erstellt werden, als noch nicht klar war, wie die oberirdischen Geschosse genau aussehen sollten. Zu diesem Zeitpunkt standen noch drei Varianten im Raum. «Üblicherweise berechnen wir die Statik von oben nach unten. Aus Zeitgründen mussten wir die Gründungssohle zuerst berechnen, dann ein Geschoss nach dem anderen von unten nach oben planen.» So wurden drei unterschiedliche Gebäudemodelle erstellt und die maximale Last berechnet, damit das Untergeschoss jeder Eventualität standhält.

Die Learnings aus dem Projekt sind groß. Auch unter extremem Zeitdruck kann im Team alles bewerkstelligt werden. Und für jede Herausforderung findet sich doch irgendeine Lösung.  So erweitert sich das Lösungsrepertoire und die Teams wachsen noch mehr zusammen. Und auch das Endergebnis lässt sich allemal sehen. Ein außergewöhnliches Projekt, das heute eine kreative Arbeitsumgebung bietet und Synergien fördert.

 

Klaus Hoppert

Klaus Hoppert studierte Bauingenieurwesen an der Fachhochschule Köln und hat dort viele Jahre als Bauingenieur gearbeitet. Seit 2010 ist er als Projektleiter für die KFP Ingenieure GmbH tätig.

 

«Es war definitiv eines der herausforderndsten Bauwerke meiner Karriere.»

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